DIN 16165:2021 Vereinheitlichung der Rutschhemmung von Küchenböden

Im Rahmen der 360 Grad Fachakademie referierte Frau Dr. Gabriele Bartel-Lingg, die Geschäftsführerin der BARiT, persönlich zu dem wichtigen Thema Rutschhemmung in Grossküchen. Die DGUV meldet, dass derzeit jeder zweite meldepflichtige Arbeitsunfall durch ein Ausrutschen verursacht wird. Die Sturzunfälle in nassbelasteten Bereichen nehmen zu. Es zeigt sich, dass insbesondere Frauen ab 40 Jahren fast doppelt so viel fallen, ausrutschen und stürzen als ihre gleichaltrigen Kollegen. Im Schadensfall reguliert die Berufsgenossenschaft; prüft dann, ob die Vorschriften der Arbeitsstättenrichtlinie eingehalten wurden und sich ggf. Regressanforderungen ergeben. Die durchschnittlichen Kosten eines Rutschunfalls liegen bei ca. 34.000 €, wenn man die Folgekosten dazurechnet. 

Im März 2022 wurde die Arbeitsstättenrichtilinie ASR 1.5/1.2 angepasst, so werden insbesondere betriebliche Räume in denen mit Fetten und Ölen gearbeitet wird, wie auch die Vorbereitungsküchen sowie Theken in den Rutschhemmklassen teilweise höher eingestuft bzw. sind neu dazu gekommen. Wichtig ist, dass die Bodenbeläge mit größeren R- bzw. V-Werten ausgewählt werden können, um die Sicherheit in den Küchen für die Mitarbeiter zu erhöhen. Eine Verringerung dieser Werte erhöht jedoch die Unfallgefahr!

Im Rahmen einer Vereinheitlichung der Messverfahren und Ermittlung der Rutschhemmung wurden für die Bodenbeläge vier Messverfahren (Bestimmung Gleitreibung per Tribometermethode, Pendelverfahren, Schiefe Ebene mit Öl als Gleitmittel, Barfußtest) festgelegt, die in der DIN EN 16165:2021 zur Ermittlung der Rutschhemmung eines Bodenbelages dienen.  

Die Anforderungen an Fussböden ändern sich nicht, dies regelt weiterhin die ASR A1.5/1.2 sowie DGUV 108-2003. Bestehende Prüfzeugnisse sind gleichwertig, jedoch auf 5 Jahre beschränkt! Die Messung des Verdrängungsraumes wurde nicht von der DIN 51130 übernommen und kommt jedoch als Entwurf E DIN 51130.